Veranstaltung war am 14. April 2023

Ein Abend für Julian Assange, Edward Snowden …

Als Opfer psychischer Folter bezeichnete Nils Melzer den Wikileaks-Gründer Julian Assange. Der Schweizer Völkerrechter und Jurist war seit 2016 UN-Sonderberichterstatter für Folter, ein regierungsunabhängiger Experte, eingesetzt vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Er hatte den in Großbritannien inhaftierten Julian Assange im Gefängnis besucht, zusammen mit zwei Medizinern. Sein eindeutiges Fazit: Wegen jahrelangem Aufenthalt in der ecuadorianischen Botschaft in London, einem zähen Verfahren wegen mutmaßlicher Sexualdelikte in Schweden und der drohenden Auslieferung an die USA zeige der 48-Jährige die typischen Symptome eines Opfers von andauernder psychischer Folter. Melzer verurteilte die involvierten Regierungen dafür, Assange den Schutz seiner grundlegendsten Menschenrechte und seiner Würde versagt zu haben. „Die kollektive Verfolgung von Julian Assange muss hier und jetzt enden.“ Und: „Das Verfahren verletzt ganz klar die grundlegenden Standards der Menschenrechte, eines ordentlichen Verfahrens und der Rechtsstaatlichkeit. Schon die Motivation hinter dem Auslieferungsantrag widerspricht grundlegenden rechtlichen Standards. Julian Assange wird von den Vereinigten Staaten wegen Spionage verfolgt, allein weil er investigativen Journalismus betrieben hat.“
  • Edward Snowden, hat die weltweite Überwachung der USA enthüllt. Julian Assange veröffentlichte geheime Filme über Kriegsverbrechen der Vereinigten Staaten. Edward Snowden konnte – mit Hilfe von Julian Assange – in russisches Asyl fliehen. Julian Assange fand für mehrere Jahre Asyl in einer Botschaft in London, bevor er ausgeliefert wurde. Seitdem sitzt er, gesundheitlich schwer angeschlagen, in einem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis.
    Als Gäste erwarten wir u.a. John Goetz und Willi Winkler
    John Goetz arbeitet seit vielen Jahren für „Panorama“, das Hauptstadtbüro der_ ARD_, CBS, Süddeutsche Zeitung, Spiegel. Der Enthüllungsjournalist ist an der Aufdeckung der CIA-Gefängnisse beteiligt. Für seine Recherchen zum Nato-Angriff in Kunduz wurde er gemeinsam mit weiteren Autoren mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Er beschäftigt sich seit langem mit Whistleblowern und hat, Julian Assange mehrfach in der ecuadorianischen Botschaft in London besucht und einige wichtige Dokumentationen über die „Fälle“ Assange und Snowden gedreht Im Prozeß um die Auslieferung an die USA trat er in London als Zeuge der Verteidigung auf.
    Willi Winkler war Redakteur der „Zeit“, Kulturchef beim „Spiegel“ und schreibt heute vor allem für die „Süddeutsche Zeitung“; er ist Autor zahlreicher Bücher, und Preisträger vieler Auszeichnungen, darunter der Ben-Witter-Preis, mit dem Publizisten, Journalisten und Schriftsteller ausgezeichnet werden, die eine besondere geistige Unabhängigkeit beweisen, den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus, den Michael-Althen-Preis… – Zusammen mit John Goetz hat er ein geheimes Dokument in der Süddeutschen Zeitung veröffentlich, eine Art Handbuch des CIA darüber, „Wie man Operationen mit hochwertiger Zielauswahl zu einem effektiven Mittel der Aufstandsbekämpfung macht“, also wie man mißliebige Personen nun ja „aus dem Verkehr“ zieht…

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