Termin
Dienstag, 22. November 2022
Ort
Bey's
Adresse
Ottenser Hauptstraße 64
Beginn
20:00 Uhr
Eintritt
.,– Euro

Die Skandalisierung von Winnetou trägt nicht nur absurde Züge, hier äußert sich ein fataler moralischer Rigorismus. „Dann müssten bei jedem Gegenstand, jedem Stil, jeder Form kulturellen Ausdrucks die Urheber ausfindig gemacht und ihr Gebrauch auf diese Urheber beschränkt werden“, so die deutsche Ethnologin Susanne Schröter, Professorin der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität. Henryk M. Broder verwies darauf, dass der Ravensburger Verlag seine Titel mit der Begründung zurückzog, die „Gefühle anderer verletzt“ zu haben: „Das Musical ‚Anatevka‘, das zu Anfang des 20. Jahrhunderts in einem jüdisch-russischen Dorf spielt, darf nicht mehr aufgeführt werden. Außer von Juden für Juden. Arier, die sich als Juden verkleiden und ‚jiddeln‘, begehen kulturelle Aneignung. Klezmer-Konzerte müssen aus denselben Gründen unterbleiben. Da Ivan Rebroff kein Don Kosake war, sondern ein waschechter Berliner namens Hans Rolf Rippert, werden seine Platten eingezogen und vernichtet.“ Die Bundesregierung werden wohl einen Bundesbeauftragten für Fragen der kulturellen Aneignung“ ernennen müssen, meinte er. Wohl wahr. Jedenfalls: Ich fühle mich von den Gefühlsverletzten in meinen Gefühlen so verletzt, dass ich aufs schärfste dafür plädiere, endlich wieder Winnetou zu lesen! Howgh – ich habe gesprochen!
Die Schwarzen Nächte werden dankenswerterweise gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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