Veranstaltung war am 04. Mai 2017

Mit dem Roman “Frühstück bei Tiffany” (1958) wurde der 1924 in New Orleans geborene Autor Truman Capote landesweit bekannt, mit “Kaltblütig” (“In Cold Blood”) 1966 weltweit berühmt, auch weil er mit der Geschichte über einen grausamen Mord an einer Farmerfamilie ein völlig neues literarisches Genre geschaffen hatte, den non-fiktionalen Roman. Truman Capote, den sein schriftstellerischer Konkurrent Norman Mailer einmal zähneknirschend den“vollkommensten Stilisten seiner Generation” genannt hatte, bewies damit, dass Fakten genauso spannend sein konnte wie Fiktion. “Es war, weil ich einen Non-Fiction-Roman schreiben wollte, ein Buch, das sich ganz wie ein Roman lesen sollte, nur dass jedes Wort darin wahr sein sollte”, sagte Capote. Zugleich hatte er mit seiner “Real Fiction” die Geburtsstunde des später nicht zuletzt mit Autoren wie Hunter S. Thompson oder Tom Wolfe assoziierten “New Journalism” eingeläutet.

Die aufreibende Recherche für seinen 1967 von Richard Brooks verfilmten Tatsachenroman war für ihn allerdings auch zu einer Erfahrung geworden, von der sich der Autor solcher Meisterwerke wie “Andere Stimmen, andere Räume” (1948), “Die Grasharfe” (1951) nie mehr richtig erholen sollte. 1984, mit 59 Jahren, starb Capote, zwar zum berühmtesten Schriftsteller Amerikas avanciert, aber kreativ ausgelaugt, drogen- und medikamentensüchtig.

In der nächsten Schwarzen Nacht wird ‘natürlich’ aus “Kaltblütig” vorgelesen, werden Truman Capote und der New Journalism vorgestellt. Und, Capote schreibt u.a. auch von einem Hamburger Rechtsanwalt namens “Otto”, “einem herzlichen Burschen mit behaarten Beinen”, der mit einem “Freund”, “einem jungen Einheimischen, der sich Cowboy nannte”, Urlaub in Acapulco macht und auf die beiden Mörder Perry und Dick trifft. Zum anderen schließt dieser Abend auch direkt an die Schwarze Gründonnerstagnacht an. Denn “der Cowboy”, so Capote, “stellte sich als vertrauenswürdig heraus’, sagte Perry einmal über ihn. _’Hinterhältiger als Judas, aber urkomisch, der Junge, ein echtes Schlitzohr…Wir kamen prima miteinander aus…”_ – Erik Schäffler liest, der Schauspieler, Sprecher, Autor und Theaterregisseur.


·