Veranstaltung war am 29. März 2018

Der Täter ist bekannt: Judas ist als Verräter in die Geschichte eingegangen. Er ist als Prototyp des Juden hingestellt und mit der ganzen Judenheit schuldig gesprochen worden. – Nur: Ist es nicht erst Judas zu verdanken, dass sich der christliche Heilsplan erfüllen konnte? Basiert das christliche Versprechen der Erlösung der Menschheit nicht auf dem Opfer des Sohnes, mithin dem vermeintlichen Treuebruch? Was wäre denn, wenn Judas den Herrn nicht ausgeliefert, wenn Pilatus Jesus freigesprochen hätte? – Ohne Judas im Schatten gäbe es keinen Jesus im Licht, keine christliche Kirche. Müßte Judas also nicht eigentlich gefeiert, wenn nicht heilig gesprochen werden? – Die Schwarzen Nächte widmen sich traditionell zu Ostern diesem Thema – mit unterschiedlichen Akzenten – von Dante bis Michail Bulgakows Der Meister und Margarita, von der Bibel bis zu den Ketzern.
Michael Weber liest. Er spielte am Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Stuttgart, Schauspielhaus Bochum, Schauspielhaus Zürich, Burgtheater Wien, am Königlichen Theater Kopenhagen. Karin Beier holte ihn ans Schauspiel Köln wo er in zahlreichen ihrer Inszenierungen auftrat. Seit der Spielzeit 2013-14 gehört Michael Weber wieder zum Ensemble des Deutschen SchauSpielHauses in Hamburg. Hier arbeitete er u. a. mit Frank Castorf. Michael Weber war in zahlreichen Film- und Fernsehrollen zu sehen, außerdem ist er als Regisseur und Autor tätig. 2009 veröffentlichte er sein Kinderbuch Die Wolke Wolfgang und 2014 seinen Roman Martha.


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