"Der zweite Atem" von Jean-Pierre Melville - mit Lino Ventura

- arte

Le Deuxième souffle (Der zweite Atem) (1966)
Regie: Jean-Pierre Melville; Drehbuch: Melville, José Giovanni nach dessen Roman; Kamera: Marcel Combes; Musik: Bernard Gérard; Darsteller: Lino Ventura, Paul Meurisse, Raymond Pellegrin, Christine Fabréga, Marcel Bozzuffi, Michel Constantin. 35mm, s/w, 150 min

Le Deuxième souffle entwirft mit Grandeur und betörender Geometrie einen geschlossenen Kosmos der Zwänge, Gesetze. Zum einen die Verbote des code civil, zum anderen die Spielregeln des „Milieus“. Zum dritten das Freundschaftsgebot der Treue. Zum vierten der Imperativ der Ehre. Zu Beginn: ein Ausbruch. Aus dem realen Gefängnis gerät der tragische Held in ein imaginäres, das der Regeln. Lino Ventura alias Gu Minda, Gangster, doppelt hoffnungslos, weil doppelt gejagt: von der Polizei, die sich der Methoden der Unterwelt bedient, von der Unterwelt, deren Gesetz noch unerbittlicher ist. Ungerührt, mit einer Rigorosität des Stils, die der Moral von Gu entspricht, erzählt Melville die Geschichte vom „zweiten Atem“: Wiederherstellung des Namens, Gewinn der Freiheit in äußerster Unfreiheit. Melvilles Werke sind abgrundtief pessimistisch, zugleich Rituale des großen Untergangs. Dies verleiht ihnen absurde Feierlichkeit wie auch dunkle Magie. (H.T.) (Text vom Filmmuseum Wien)

Artikel vom 29. Mär 2020


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